Sitzender Knabe

Sitzender Knabe vom Ostgiebel des Zeustempels

Olympia, Archäologisches Museum
Marmor
Höhe: 0,97 m

Der am Boden hockende Knabe gehörte zum Skulpturenschmuck des Ostgiebels am Zeustempel von Olympia. Er war dort im rechten Zwickel aufgestellt, zwischen der Figur eines alten Sehers und einem gelagerten Flußgott. Die Benennung des Dargestellten ist ungeklärt. Der Aufbau der Figur wirkt durch die vor dem Körper angewinkelten Beine sehr räumlich, zugleich aber durch die Betonung von senkrechten und waagrechten Elementen und durch den blockhaften Umriß sehr geschlossen. Der dicklich und weich wirkende Mantelstoff ist nur durch wenige, breite Faltenzüge gegliedert und legt sich am Boden in ornamental geschwungene ‚Tütenfalten‘. Die lebensnahen Motive (das Kauern am Boden, die Bauchfalten, die auf den linken Fuß gelegte Hand) in Verbindung mit der klaren, ruhigen Formensprache sind typische Kennzeichen des „Strengen Stils“ (ca. 490−450 v. Chr.).

[Bildquelle:] Copyright: Archäologisches Institut der Universität Göttingen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert