Bildnisstatue des Anakreon

Kopenhagen, Ny Carlsberg Glyptotek
Marmor
Höhe: 1,89 m

Der römische Reiseschriftsteller Pausanias beschrieb im 2. Jh. n. Chr. die Akropolis von Athen und erwähnt eine Statue des griechischen Dichters Anakreon, die dort aufgestellt war (I 25,1).

„….steht vielmehr eine Statue des Anakreon von Teos, des ersten, der nach der Sappho von Lesbos vor allem erotische Lieder geschrieben hat.. Er ist im schema eines trunkenen Sängers dargestellt.“

Anakreon (570 − 485 v. Chr.) war als Dichter von Trinklieder für Symposien bekannt geworden. Obwohl das Original der Statue aus Bronze verlorenging, ist durch eine römische Kopie in Marmor das Aussehen dieses Originals überliefert. Die Marmorstatue wurde bei der Ausgrabung einer römischen Villa bei Rieti gefunden. Durch eine Portr, die das Porträt des Anakreon zusammen mit der Inschrift ANACREON LYRICOS zeigt, ist die Identifizierung des Dargestellten als Anakreon sichergestellt.

Der Dichter wird in einer leicht unsicheren Haltung gezeigt, worauf schon Pausanias hinweist. Im Gesicht zeichnen sich keinerlei Alterszüge ab. Nur der etwas längere Bart weist auf das fortgeschrittene Alter des Dichters hin. Die Augen waren aus Glas eingesetzt. Er ist nicht nackt, sondern trägt einen um die Schultern gelegten Mantel. In den Händen hielt er ein Saiteninstrument, das Barbiton. Vergleiche mit den Skulpturen des Parthenon lassen auf eine Aufstellung der Skulptur um 440 v. chr. schließen. Ob die Statue des Anakreon ebenfalls von Phidias oder einem Künstler seines Umkreises gefertigt wurde, ist nicht zu beweisen.

Die Pose, die Binde im Haar, die Trunkenheit und das Barbiton sprechen dafür, dass Anakreon als Teilnehmer eines Symposions beim Vortrag seiner Dichtung dargestellt wurde. Die dennoch zurückhaltende Interpretation des betrunkenen Dichters steht in der klassischer Tradition um 440 v. Chr., als die Vorführung angemessenen Verhaltens im Vordergrund stand. Kennzeichen hierfür scheint auch die infibulatio zu sein (die Verschnürung der Vorhaut und das Hochbinden des Gliedes), die sexuelle Enthaltsamkeit andeutet.

[Bildquelle:] Copyright: Archäologisches Institut der Universität Göttingen

Ein Kommentar

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