Athena-Marsyas-Gruppe des Myron

Athena-Marsyas-Gruppe des Myron

Frankfurt/Main / Vatikan, Liebieghaus / Mus. Greg. Prof.
Marmor
Höhe: 1,73 m

Dem griechischen Mythos nach hatte die Göttin Athena die Doppelflöte erfunden, diese jedoch empört weggeworfen, als sie erkannte, wie unschön das Aufblasen der Backen ihr Gesicht entstellte. Der neugierige Satyr Marsyas hob die Flöten auf, lernte meisterhaft auf ihnen zu spielen und forderte in seinem Übermut schließlich den Gott Apollon zu einem musikalischen Wettstreit zwischen Flöte und Kithara heraus. Er unterlag und wurde auf Befehl des Gottes grausam bestraft: An einem Baum aufgehängt, wurde er bei lebendigem Leibe gehäutet.

Der Anfang dieser Geschichte, in der sich der Gegensatz zwischen griechischer Harmonie (Saitenspiel) und orientalischer Ekstase (Flötenspiel) widerspiegelt, war in einer Bronzegruppe dargestellt, die der berühmte griechische Erzgießer Myron um 450 v. Chr. fertigte. Sie stand, wie der Reiseschriftsteller Pausanias berichtet, auf der Akropolis von Athen.

Das Original hat sich nicht erhalten. Nachdem aber der Göttinger Archäologe K. O. Müller 1830 erkannt hatte, dass die Gruppe auch auf athenischen Münzen und auf einem Marmorkrater abgebildet ist, stellte man fest, dass sowohl Athena als auch der Satyr Marsyas in römischen Marmorkopien überliefert sind.

Athena, die sehr jugendlich dargestellt ist, trägt einen einfach gegürteten Peplos und wendet den Kopf enschieden nach links, dem ihr gegenüber stehenden Satyrn zu. Ihr Helm ist in den Nacken geschoben, so dass die Aussparungen für die Augen und der Nasenschutz oberhalb ihrer Stirn sichtbar sind. Während der linke Arm gesenkt war, belegen erhaltene Reste der rechten Hand, dass sie eine Lanze hielt.

Marsyas ist nach Art der Satyrn ungeduldig auf den Zehenspitzen tänzelnd dargestellt. Die spitzen Ohren, die stumpfe Nase und das Schwänzchen im Rücken kennzeichnen ihn als halbtierisches Wesen. Das rechte Bein hat er in weitem Schritt vorgesetzt, der übrige Körper jedoch weicht angesichts der herrischen Geste der Athena erschrocken zurück. Der Blick ist auf den Boden gerichtet, wo in der originalen Gruppe das Objekt seiner Begierde, die von Athena weggeworfene Doppelflöte lag. Sinnfällig bringt die Körperhaltung des Marsyas den Widerstreit seiner Gefühle zwischen Staunen, Erschrecken, Neugier und Furcht zum Ausdruck.

[Bildquelle:] Copyright: Archäologisches Institut der Universität Göttingen

Ein Kommentar

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