Doryphoros

Statue des Doryphoros

Minneapolis, The Minneapolis Institute of Arts
Marmor
Höhe: 2,02 m

Die Figur eines nackten Jünglings, der in der linken Hand einen Speer trug, ist im klassischen Kontrapost dargestellt. Das Gewicht des Körpers ruht auf dem rechten Standbein, während das linke Spielbein angewinkelt zurückgesetzt ist und nur die Zehen den Boden berühren. Infolge dieser Gewichtsverteilung ist zum einen die Hüfte der Spielbeinseite gesenkt und die der Standbeinseite gehoben und zum anderen die Schulter entgegengesetzt bewegt. Die Schulter der Spielbeinseite ist gehoben, die der Standbeinseite gesenkt. Der Brustkorb ist auf der Spielbeinseite − zwischen gehobener Hüfte und gesenkter Schulter − gestaucht und auf der Spielbeinseite gestreckt. Erkennbar ist dies auch an der Durchbildung der Muskulatur und der Linie, die vom Hals zum Nabel verläuft und den Oberkörper senkrecht teilt − sie ist zur Spielbeinseite hin gebogen. Während der Kopf zur rechten Seite geneigt ist, ist das linke Bein zurückgesetzt und im Gegensatz zum gesenkten rechten Arm ist der linke erhoben.

Aus stilistischen Gründen ist offensichtlich, dass die Figur um 440 v. Chr. entstanden ist. Da sie in einer großen Anzahl von Repliken überliefert ist, muss es sich um eine sehr berühmte Statue gehandelt haben. Die Archäologie erkannte bereits 1863, dass es sich hierbei nur um den Doryphoros (= Speerträger) des Polyklet handeln kann, die wohl berühmteste Statue der Antike. Antike Quellen berichten, Polyklet habe eine Statue geschaffen, die später als Musterbeispiel galt und die er selbst als „Kanon“ (=Richtschnur) bezeichnet habe. Über diese Figur habe er sogar eine Schrift verfasst, in der er theoretische Grundlagen darlegte. Voraussetzung einer „gelungenen Statue“ war in erster Linie das „rechte Maß“. Eine Figur musste demnach mit Hilfe von Berechnungen, die die richtigen Proportionen lieferten, erstellt werden.

Obwohl die Forschung die Figur des Doryphoros im Detail vermessen hat, ist man den Maßen, die Polyklet zugrundelegte, noch nicht auf die Spur gekommen. Da das Bronzeoriginal jedoch verloren ging und die Kopien in Marmor leicht in den Maßen variieren, ist fraglich, ob man den Berechnungen des Polyklet jemals auf die Spur kommen wird. Es ist auch unbekannt, wen der „Speerträger“ darstellt oder wo er ursprünglich aufgestellt war. In der Regel deutet man ihn als Figur des Achill.

[Bildquelle:] Copyright: Archäologisches Institut der Universität Göttingen

Ein Kommentar

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