Kasseler Apoll

Kasseler Apoll

Kassel, Antikenabteilung der Staatlichen Kunstsammlungen
Marmor
Höhe: 1,99 m

Die Marmorskulptur wurde bei Ausgrabungen auf dem Gelände einer Villa des römischen Kaisers Domitian bei Sabaudia gefunden, wo sie in einer Nische aufgestellt war. Sie gibt das verlorene Bronzeoriginal einer Statue des Apollon wieder, die um die Mitte des 5. Jh. v. Chr. entstand.

Beide Füße setzten auf dem Boden auf. Auf dem linken Standbein lastet das Gewicht des Körpers, während das rechte Spielbein angewinkelt ist. Baumstamm und Köcher gehören nicht zum Original der Statue, sondern sind vom Kopisten hinzugefügt. Da die Kopie in Marmor eine andere Statik aufweist als die Bronzefigur, dienen sie der Standfestigkeit der Statue. Insgesamt sind über 20 Marmorkopien dieser Figur erhalten, was die Wertschätzung dieser Skulptur in römischer Zeit verdeutlicht.

Außerdem ist die Figur auf Münzen und Gemmen dargestellt. Die Arme hielten die heute verlorenen Attribute. In der linken Hand können aufgrund erhaltener Reste und Fingerstellung ein Bogen und Pfeile rekonstruiert werden. Das Attribut der rechten Hand ist verloren. Der römische Reiseschriftsteller Pausanias (I 24,8) beschreibt im 2. Jh. n. Chr. bei seinem Rundgang auf der Akropolis in Athen eine Statue des Apollon Parnopios (=Heuschreckenabwenders), die Phidias gefertigt habe.

„Dem Tempel (Parthenon) gegenüber steht ein Apollon aus Bronze, und die Statue soll Phidias gemacht haben. Man nennt ihn den Parnopios, da der Gott ihnen (den Athenern) sagte, er werde ihnen die Heuschrecken, die ihrem Lande schadeten, aus dem Land vertreiben. Dass er sie vertrieb, weiß man, auf welche Weise, wird aber nicht gesagt…“

Aufgrund der Ähnlichkeit des Kassler Apolls mit den Skulpturen des Parthenon, die auch unter der Leitung des Phidias entstanden, vermutet man, dass die Figur eine Kopie des berühmten Apollon ist, den Phidias fertigte. In diesem Fall kann das verlorene Attribut der rechten Hand ergänzt werden − Apollon hielt eine Heuschrecke in der Hand.

[Bildquelle:] Copyright: Archäologisches Institut der Universität Göttingen

Ein Kommentar

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