Diana aus Pompeji

Archaistische Artemis

Neapel, Nationalmuseum
Marmor
Höhe: 1,16 m

Die Statue der schreitenden Jagdgöttin Diana (der griechischen Artemis) wurde in Pompeji ausgegraben. Sie ist ein typisches Beispiel für die sogenannte archaistische Plastik der augusteischen Zeit. Als archaistisch bezeichnet man Werke, die bewusst auf Elemente des griechisch-archaischen Stils des 6. Jahrhunderts vor Christus zurückgreifen, obwohl sie erst lange nach dieser Epoche entstanden sind. An der Diana gehören zu diesen Elementen die wohlgeordneten Zickzackfalten an den herunterhängenden Mantelenden und die unnatürlich gleichmäßigen Gewandfalten zwischen den Beinen. Ähnliche Gewanddrapierungen findet man an Mädchenstatuen der spätarchaischen Zeit, den sogenannten Koren. Von der in hellenistischer Zeit üblichen Ikonographie der Artemis−Diana, die sie meist als jugendliche Jägerin im kurzen Chiton zeigt, hebt sich die Darstellung der würdevoll schreitenden Göttin in archaistischer Tracht deutlich ab.

Auch die Frisur und die eigentümliche Steifheit und Geziertheit der Bewegung sollen an archaische Gestaltungsweise erinnern. Die Modellierung der unbekleideten Körperpartien jedoch, besonders des Gesichts, zeigen deutlich, dass es sich nicht um ein Werk des 6. Jahrhunderts handeln kann, sondern dass dem Bildhauer die realistischen Stilmittel der hellenistischen Plastik geläufig waren.

Archaistische Tendenzen lassen sich bereits an einzelnen Skulpturen des 5. Jahrhunderts v. Chr. nachweisen. Einen Höhepunkt erlebte die Produktion solcher Werke jedoch unter Augustus. Man schätzte den altertümelnden Stil damals vor allem wegen der religiösen Empfindungen, die man mit ihm verband. Archaische Formen galten als Zeichen altehrwürdiger Heiligkeit. Sie wurden daher bevorzugt für die Gestaltung von Kultbildern benutzt.

Die Diana aus Pompeji war sicherlich kein Kultbild, denn sie wurde in einem Privathaus gefunden. Gleichwohl sollte sie dem Raum, in dem sie aufgestellt war, vermutlich eine sakrale Stimmung verleihen.

[Bildquelle:] Copyright: Archäologisches Institut der Universität Göttingen

Ein Kommentar

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