Hellenismus

Hellenismus

Das von Nordgriechenland über Kleinasien und Ägypten bis an die Grenzen Indiens sich ausdehnende Reich Alexanders des Großen nimmt den demokratisch regierten Stadtstaaten Griechenlands weitgehend ihr politisches Gewicht. Auch nach Alexanders frühem Tod 323 v. Chr. und der Aufteilung des Reiches unter seinen Nachfolgern, den Diadochen, behalten die großen, von Königen regierten Flächenstaaten die machtpolitische Oberhand. Doch können sich einzelne Stadtstaaten wie Athen und Rhodos zumindest als kulturelle Zentren etwas von ihrer alten Bedeutung bewahren.

In die fortwährenden Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Königreichen, besonders zwischen dem von der Dynastie der Ptolemäer regierten Ägypten und dem von den Seleukiden regierten Syrien, schaltet sich seit dem späten 3. Jahrhundert v. Chr. immer bestimmender die neue Großmacht Rom ein. Zug um Zug kommt die hellenistische Welt unter römische Herrschaft. Als letztes fällt mit dem Sieg des Octavian über Königin Kleopatra VII. in der Schlacht von Actium 31 v. Chr. das Reich der Ptolemäer an Rom.

Kulturell wird die hellenistische Welt durch die Konkurrenz neuer Großstädte bestimmt, in denen die Könige residieren: Alexandria, Hauptstadt des Ptolemäerreichs, Antiochia, Residenzstadt der Seleukiden, später auch Pergamon, Sitz einer eigenen Königsdynastie im nordwestlichen Kleinasien. Die Paläste der Könige sind Experimentierstätten für neue Formen der Architektur und luxuriöser Innenausstattung und zugleich Speicher der kulturellen Überlieferung mit Bibliotheken, Lehr- und Forschungseinrichtungen, Bilder- und Statuensammlungen.

Unter stilgeschichtlichem Aspekt wird die hellenistische Epoche in drei Hauptphasen eingeteilt. Aus frühhellenistischer Zeit (ca. 330–230 v. Chr.) kennt man nur wenige sicher datierte Werke. Sie ist gekennzeichnet durch eine deutliche Gegenbewegung zur spätklassischen Epoche mit ihrer Vorliebe für harmonische Linienführung und bildhafte Effekte. Bevorzugt werden nun sperrige, blockhafte Formen und ein herber, auch das Hässliche nicht scheuender Realismus.

In hochhellenistischer Zeit (ca. 230–150 v. Chr.) setzt sich ein „barocker“, auf pathetische Wirkungen abzielender Stil durch. Eine führende Rolle spielt dabei die Königsresidenz Pergamon. Im Auftrag der Attaliden-Dynastie entstehen dort neben zahlreichen anderen Skulpturen verschiedene Siegesmonumente, von denen der monumentale Zeusaltar („Pergamonaltar“) das bekannteste ist.

In späthellenistischer Zeit (ca. 150–30 v. Chr.) ist eine deutliche Rückwendung zur Klassik, besonders zum Stil des 4. Jahrhunderts v. Chr. festzustellen. Berühmte Werke der Vergangenheit werden immer exakter kopiert. Besonders im Porträt sind auch ausgesprochen naturalistische Tendenzen festzustellen. Als Auftraggeber werden Angehörige der römischen Oberschicht immer wichtiger. Rom wird nun auch zum kulturellen Zentrum der antiken Mittelmeerwelt.

Ein Kommentar

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