Der Aphaiatempel von Aegina

Die Insel Ägina (griech. Aigina), im Saronischen Golf zwischen Attika und der Peloponnes gelegen, stieg in archaischer Zeit zu einer der bedeutendsten Handelsmächte in Griechenland auf. Hier wurden die ersten griechischen Münzen geprägt. Vom damaligen Reichtum Äginas zeugen auch verschiedene Tempelbauten, von denen das Heiligtum der Aphaia am bekanntesten und am besten erhalten ist.

Aphaia ist eine nur in Ägina verehrte weibliche Fruchtbarkeitsgottheit, der Göttin Artemis eng verwandt. Schon in mykenischer Zeit wurden ihr auf einer einsamen, heute bewaldeten Bergkuppe im Norden der Insel Opfergaben dargebracht. Um 570 v. Chr. wurde an derselben Stelle ein steinerner Tempel dorischer Ordnung errichtet. Um 500 v. Chr. ersetzte man diesen durch einen dorischen Peripteros, einen allseits von Säulen umgebenen

Von ihm stammen die berühmten, 1811 entdeckten Giebelfiguren, die Ägineten, die sich seit 1828 in der Glyptothek in München befinden.

Die „Ägineten“ gehören zu den bedeutendsten Zeugnissen der griechischen Skulptur am Übergang von der archaischen zur klassischen Epoche. Dieser Übergang fiel genau in den Zeitraum, in dem der Skulpturenschmuck des Aphaia-Tempels angefertigt wurde. Die Skulpturen des Westgiebels sind stilistisch altertümlicher als die des Ostgiebels und zeigen noch typische Züge der spätarchaischen Komposition und Körperbildung. Diejenigen des Ostgiebels hingegen sind „moderner“ und weisen bereits wichtige Merkmale der um 490/80 einsetzenden neuen Formensprache auf.

Dargestellt waren in den beiden Giebeln die Kämpfe äginetischer Heroen um Troja. Jeweils in der Giebelmitte erscheint die Göttin Athena. Im Ostgiebel ist der Zug des äginetischen Helden Telamon und seines Freundes Herakles gegen Troja wiedergegeben, im Westgiebel der zweite, berühmtere Kampf um Troja, in dem Telamons Sohn Aias eine herausragende Rolle spielte.

Stilistisch unterscheiden sich die beiden Giebel vor allem dadurch, dass die Figuren im Osten stärker zu einer einheitlichen Komposition verflochten und einem übergreifenden Bewegungsrhythmus untergeordnet sind. Die Bewegung der einzelnen Figuren entwickelt sich stärker im dreidimensionalen Raum und nimmt auf die Architektur des rahmenden Giebelfelds mehr Bezug als im Westgiebel.

Dort sind die Figuren stärker in die Fläche gebreitet und wirken z. T. wie schwerelos. Am deutlichsten kommt dieser Unterschied im Vergleich der sterbend niedersinkenden und am Boden liegenden Figuren in den Giebelzwickeln zum Ausdruck.

Ein Kommentar

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