Neue Darstellungsthemen in einer veränderten Welt
Das 3. Jahrhundert v. Chr. war eine der großen Erneuerungsphasen in der griechischen Kultur und Kunst. Die Züge Alexanders des Großen bis nach Indien und das Leben in den durch Alexanders Nachfolger gegründeten Königreichen erweiterten den Blick und die Lebensperspektiven der Griechen und veränderten ihre Wertesysteme.
Auch in der Kunst traten Bindungen an alte Normen zurück. In der bislang auf wenige Funktionen und würdevolle Inhalte beschränkten Rundskulptur wurden neue Aussageformen möglich. Eine zunehmende Genußkultur bestimmte neue Themen und förderte zugleich ein kennerhaftes Interesse an künstlerischer Form.
Man findet seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. verstärkt Darstellungen von Jugend und Alter, Sinnenfreude und Krankheit, von Sonder- und Randgruppen der Gesellschaft, die neu und scharf charakterisiert werden.