Winckelmann und Heyne

Die Ursprünge der Archäologie als Universitätsdisziplin liegen in Göttingen. Zwischen 1755 und 1768 hatte der deutsche Gelehrte Johann Joachim Winckelmann (Abb. 01) zunächst von Dresden, dann von Rom aus mit seinen Schriften eine Welle ungeheurer Begeisterung für die Antike und besonders für die griechische Kunst ausgelöst. Ein wichtiger Briefpartner Winckelmanns war der Göttinger Professor Christian Gottlob Heyne (Abb. 02), seit 1763 Inhaber des Lehrstuhls für Poesie und Beredsamkeit an der Georg-August-Universität. Heyne war der erste, der Winckelmanns Gedanken zur antiken Kunst zur Grundlage eines akademischen Lehrfaches machte. Bis ins hohe Alter hielt er in Göttingen regelmäßig eine Vorlesung über die „Archäologie der Kunst des Alterthums“ (Abb. 03), die von Studenten aus ganz Europa besucht wurde, darunter viele spätere Berühmtheiten wie August Wilhelm Schlegel und Wilhelm von Humboldt.

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