Poseidippos

In den Komödien des Poseidippos spielte das luxuriöse Leben eine zentrale Rolle – sein rundliches Gesicht lässt vermuten, dass er auch im wirklichen Leben kein Kostverächter war.

Zur Person  

Poseidippos wurde in Kassandreia (Makedonien) geboren. Seine genauen Lebensdaten sind unklar; bekannt ist nur, dass er zwei Jahre nach dem Tod Menanders (293 v. Chr.) seine erste Komödie aufführte.   Nur Bruchstücke seiner ca. 30 Komödien sind erhalten; darin sollen die Figuren von Köchen eine besondere Rolle gespielt haben. Das lässt darauf schließen, dass auch Poseidippos, wie Menander, Themen des Lebens im Luxus behandelte.   Beobachtungen zum Porträt

Eine Statue des Poseidippos mit einer Namensaufschrift wurde in Rom gefunden. Die Statue hat zwar noch einen Kopf, doch wurde das Gesicht in römischer Zeit weggemeißelt, um dem Porträt eines Römers Platz zu machen. Nur am Hinterkopf blieben die Haare des Bildnisses des Poseidippos unverändert stehen.  

Durch den Vergleich des Hinterkopfes mit anderen Kopien nach griechischen Porträts gelang es K. Fittschen, das ursprüngliche Aussehen der Portr des Poseidippos zu rekonstruieren: Eine Gesichtsmaske, die von einem Porträt in Genf abgeformt wurde, passte genau auf den Kopf der Statue in Rom. So wurde das Bildnis des Poseidippos in Göttingen am Gipsabguss wiederhergestellt.

Die Statue zeigt den Dichter sitzend auf einem bequem mit einem Kissen gepolsterten Stuhl. Er ist, wie schon sein Vorläufer Menander, glatt rasiert und mit Untergewand und Mantel bekleidet.  

Die elegante Kleidung und sein rundliches Gesicht passen gut zum Bild eines Dichters, der in seinen Komödien spöttisch die Genüsse des Lebens behandelte. Die zusammengezogenen Brauen des Porträts deuten die angestrengte geistige Arbeit des Dichters an; die leicht geöffneten Lippen scheinen die gerade entstehenden Verse zu erproben.

Sammlung E-learning Quellen Literatur
 Weise und Lehrer  
Menander
Umarbeitung
Redner & Dichter
 Gisela M. A. Richter: The Portraits Of The Greeks. Abridged Edition. Phaidon Press Limited, Oxford, 1984, S. 187ff.
Der neue Pauly: Enzyklopädie der Antike, Band 10, Metzler, Stuttgart, 1998