Hermarch

Zur Person  

Hermarch wurde 342 v. Chr. in Mytilene auf der Insel Lesbos geboren. 310 v. Chr. begegnete er Epikur in Mytilene und kam erstmals mit dessen Lehre in Berührung. Hermarch wurde zu Epikurs Schüler und folgte ihm nach Athen; zwischen beiden entwickelte sich eine enge Freundschaft. Nach knapp 40 Jahren gemeinsamer Tätigkeit starb Epikur (270 v. Chr.), worauf Hermarch seine Nachfolge als Leiter der Schule antrat.  

Zu seinen umfangreichen Werken, von denen jedoch nur Bruchstücke überliefert sind, gehörten u.a. „Abhandlungen in Briefform“, „Gegen Empedokles„, „Über die Wissenschaft“, „Gegen Platon“ und „Gegen Aristoteles“. Hermarch starb 260 v. Chr. in Athen.  

Zum Bild des Hermarch in der antiken Literatur  

In antiken Quellen überliefert ist ein Denkmal des Hermarch sowie seiner beiden Freunde und Vorgänger Epikur und Metrodor, das im Garten der Schule von Mitgliedern bald nach dem Tod der Philosophen aufgestellt wurde.

Beobachtung zum Portrait

Ein Bronzeporträt trägt am Sockel eine Namensaufschrift, die den Porträttypus, von dem weitere Kopien existieren, als Hermarch identifiziert. Das Bildnis wurde in einer Villa bei Herculaneum gefunden, die 79 n. Chr. vom Vesuv verschüttet wurde; in ihrer Bibliothek wurden auch verkohlte Reste von Papyrusrollen mit Schriften des Philosophen gefunden.

Die Bildnisse Hermarchs sind den Porträts des Epikur und Metrodor sehr ähnlich. Hermarch trägt den gleichen altmodischen Philosophenbart wie Epikur und Metrodor; er wirkt ähnlich vornehm und abgeklärt wie seine beiden Freunde und Vorgänger.