Cicero

Cicero war einer der bedeutendsten Redner der Antike. Sein Witz war berühmt und gefürchtet. Vielleicht wurde er mit leicht geöffnetem Mund dargestellt, um ihn als Redner zu charakterisieren.

Zur Person  

Marcus Tullius Cicero wurde 106 v. Chr. in Arpinum geboren. In Rom machte er als Schriftsteller und Politiker Karriere. Nach einer umfangreichen Ausbildung in seiner Jugend war er zunächst als Anwalt in Rom tätig, fand aber bald Zugang zu den höchsten Staatsämtern.  

Als Konsul gelang es ihm 63 v. Chr. die Verschwörung des Catilina niederzuschlagen.  
Cicero war ein Gegner der Alleinherrschaft Caesars und wandte sich nach dessen Ermordung in scharfen Reden gegen Antonius. Darin setzte er sich vergeblich für die Wiederherstellung des alten Staates ein. Antonius ließ ihn 43 v. Chr. umbringen.  

Cicero prägte den Stil der lateinischen Kunstprosa. In seinen Werken vermittelt er das Gedankengut der griechischen Philosophie, die auf diese Weise einen wortgewandten Fürsprecher in Rom hatte.  

Von Cicero sind 58 Volks-, Senats- und Gerichtsreden erhalten, sowie wissenschaftliche Schriften über Redekunst und philosophische Werke. Die umfangreiche Sammlung seiner Briefe zählt zu den wertvollsten Stücken römischer Literatur; sie geben nicht nur Einblick in die politischen und kulturellen Verhältnisse seiner Zeit, sondern vermitteln auch ein deutliches Bild von der Persönlichkeit Ciceros und seiner politischen Umgebung.

Zum Bild des Cicero in der antiken Literatur  

Cicero soll laut schriftlicher Überlieferung sehr witzig gewesen sein. So nahm er selbst seine Glatze und seine Kleinwüchsigkeit mit Humor. Davon zeugen Bruchstücke seiner Schriften, in denen er sich selbst über sein Erscheinungsbild lustig macht.  

Beobachtungen zum Porträt  

Porträts des Politikers Cicero waren noch in der römischen Kaiserzeit verbreitet, weil er als Schriftsteller dauerhaft berühmt war. Die Benennung der Kopienserie seines Porträttypus gründet sich auf eine Büste mit Namensinschrift. Die kaiserzeitliche Kopie des Porträtkopfes Ciceros in den Musei Capitolini in Rom zeigt ihn als fülligen älteren Mann mit Altersfalten und Stirnglatze. Der Kopf ist zu seiner linken Seite gedreht. Dieser energischen Bewegung entspricht die Mimik: Stirn und Brauen sind zusammengezogen, was einen konzentrierten Blick ergibt. Die Lippen sind leicht geteilt, was dem aktiven Politiker und Redner angemessen scheint. Das Gesicht wirkt mit seinen erschlafften Formen und Falten nicht geschönt, doch wurde auf eine Darstellung krasser Alterszüge verzichtet.  

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 Der neue Pauly: Enzyklopädie der Antike, Band 3, Metzler, Stuttgart, 1998