Titus

Antike Autoren sprechen von Titus als schönem und würdevollem Mann − anhand seines Porträts können wir uns einen eigenen Eindruck von seinem öffentlichen Bild machen.

Zur Person  

Titus (Titus Flavius Vespasianus) wurde 39 n. Chr. als Sohn Vespasians in Rom geboren. Nach einer umfassenden Erziehung am Hof des Kaisers Nero machte er sich ab 60 n. Chr. als Militärtribun in Germanien und Britannien einen Namen. Ab 69 n. Chr. führte er als Oberbefehlshaber die Truppen in den 1. jüdisch-römischen Krieg und eroberte 70 n. Chr. Jerusalem. Ein Jahr später wurde er von seinen Truppen zum Imperator ausgerufen. Der Senat gewährte ihm daraufhin gemeinsam mit seinem Vater einen Triumphzug durch Rom. Nach dem Tod seines Vaters 79 n. Chr. trat Titus dessen Nachfolge als römischer Kaiser an. Der Ausbruch des Vesuvs und die Zerstörung der Städte Herculaneum und Pompeji im gleichen Jahr stellten ihn schnell auf eine erste Bewährungsprobe. Er unterstützte die Opfer großzügig mit öffentlichen Geldern sowie mit Spenden aus seinem Privatvermögen. Als im Jahre 80 n. Chr. ein Großfeuer in Rom ausbrach, das drei Tage wütete, und die Pest das Volk heimsuchte, leistete er auch hier wieder schnelle Hilfe. Sein Verhalten in diesen Katastrophen machte ihn beim römischen Volk sehr beliebt. Während seiner nur zweijährigen Regentschaft vollendete er das Kolosseum und erbaute die nach ihm benannten Thermen. Er starb 81 n. Chr. in Aquae Cutiliae bei Rieti. Wegen seiner Verdienste wurde er nach seinem Tod vom Senat vergöttlicht.

Zum Bild des Titus in der antiken Literatur  

Antike Quellen beschreiben Titus als schönen Mann und bescheinigen ihm Würde, Anmut, Geschick und ein gutes Gedächtnis. Laut Überlieferung soll er zwar klein und etwas zu dick gewesen sein, aber dennoch von kräftiger Statur.  

Beobachtungen zum Porträt

Das Bildnis des Titus zeigt ihn mit massigem, quadratischem Schädel, fleischigem Gesicht und vorgewölbter Stirn. Die Familienähnlichkeit zu seinem Vater Vespasian ist unverkennbar. Titus wird schon aufgrund seiner Jugend mit weniger Falten dargestellt, doch wirkt seine Mimik auch entspannter und freundlicher als die seines Vaters. Seine einfache aber modische Kurzhaarfrisur besteht aus kleinen Löckchen.  

 Sammlung E-learning Quellen Literatur
 Vespasian
Nero
Umarbeitung
Flavische Dynastie
 Chris Scarre: Die römischen Kaiser. Herrscher und Dynastien von Augustus bis Konstantin, ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, 1996, S. 72ff.
Otto Veh: Lexikon der römischen Kaiser, Artemis & Winkler, Düsseldorf, 1998