Baufieber und Statuenjagd 2

Leistungen und Defizite der Grabungsdokumentation

Sekretär der Kommission war der Ingenieur Rodolfo Lanciani (1847–1929) (Abb. 01) . Als emsiger Chronist der frenetischen Bau- und Grabungstätigkeit jener Jahre trug er nach und nach einen riesigen Fundus an archäologischen Beobachtungen zur Topographie der antiken Stadt zusammen. Diese Daten verarbeitete er in einer Vielzahl von Publikationen. 1893-1901 edierte er die Forma Urbis Romae, ein monumentales Kartenwerk im Maßstab 1:1000, in dem alle bis dahin bekannt gewordenen Reste des antiken Rom minuziös verzeichnet sind. Von vielen Funden wissen wir nur durch Eintragungen in dieser Karte.Dass Lanciani auf die genaue Lokalisierung aller architektonischen Überbleibsel so großen Wert legte, ist ungewöhnlich. Denn insgesamt sind die Grabungen jener Jahre in Rom durch ein erstaunliches Desinteresse an Fundkontexten gekennzeichnet. Was vor allem interessierte, waren möglichst gut erhaltene und künstlerisch wertvolle Statuen. Sie wurden – soweit es den Findern nicht gelang, sie unter der Hand ins Ausland zu verkaufen – eingesammelt und ins Museum geschafft, ohne dass man ihre genaue Fundlage und ihre Vergesellschaftung mit anderen Objekten registriert oder gar photographiert hätte (Abb. 02) . Deshalb läßt sich bei vielen Statuen die ursprüngliche Aufstellung (und damit ihre Funktion innerhalb der horti) nicht mehr im einzelnen rekonstruieren.

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Ein Kommentar

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