Die ‚Großen Gallier‘ 7

Die Gallier in Kleinasien

König Attalos I. mußte keine weiten Feldzüge unternehmen, um mit den ursprünglich in Zentraleuropa ansässigen Kelten Krieg zu führen. Die Kämpfe fanden auf kleinasiatischem Boden statt, da Keltenstämme im 3. Jahrhundert v. Chr. in einer Expansionsbewegung aus ihrem eigentlichen Siedlungsgebiet in den südöstlichen Mittelmeerraum eingedrungen waren. In Griechenland hinterließen sie traumatische Eindrücke, da es ihnen beinahe gelang, das bedeutende panhellenische Apollonheiligtum von Delphi zu zerstören (289 v. Chr.). Seither waren sie der Inbegriff frevelhafter, plündernder, wilder Barbarenhorden. In Kleinasien jedoch, wohin Kelten als Söldner des Königs Nikomedes I. von Bithynien (280-250 v. Chr.) gelangten, ließen sie sich in Phrygien, im Gebiet um das heutige Ankara, dauerhaft nieder.

Die dort siedelnden Stämme der Tolistoagier, Tektosagen und der Trokmer, die in den Quellen unter der Bezeichnung Galater vorkommen, stellten immer eine ernste Bedrohung für die kleinasiatischen Königreiche dar. Sie waren keine unbedeutende Größe im Spiel der hellenistischen Mächte, da sie nach der Überlieferung von vielen kleinasiatischen Städten Tributzahlungen forderten und mit verschiedenen hellenistischen Herrschern paktierten.

Vor allem das Reich der Pergamener (283-133 v. Chr.) an der Westküste Kleinasiens riskierte die Konfrontation mit den Galatern, da es Tributzahlungen verweigerte. So kam es unter dem Herrscher Attalos I. (241 bis 197 v. Chr.) zu Kämpfen gegen die Keltenstämme. Der erste Erfolg des pergamenischen Königs war die Schlacht an den Quellen des Kaikos nordöstlich von Pergamon, in der er 234 / 233 v. Chr. den Stamm der Tolistoagier besiegte.

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