Die Gärten des Maecenas 2

Ein Gräberhain im altgriechischen Stil

Aus der Gegend der Horti Maecenatis stammen mehrere originale griechische Grabreliefs aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., darunter das berühmte Reiterrelief Albani und die Stele eines Mädchens mit Taube.

Einer suggestiven Hypothese zufolge könnte Maecenas die über 400 Jahre alten Grabstelen in seinen Gärten, die sich ja teilweise auf ehemaligem Nekropolengelände erstreckten, aufgestellt haben, um damit die Atmosphäre eines altehrwürdigen griechischen Friedhofs in der Art des Athener Kerameikos zu evozieren. Überhaupt scheint die Inszenierung griechisch inspirierter Bildungslandschaften ein wichtiges Element der Horti-Architektur gewesen zu sein. Die beste Anschauung davon vermittelt die Villa Hadriana in Tivoli (Abb. 01).

Das auf die Kulturlandschaft Ägyptens anspielende Wasserbecken des ‚Canopus‘ ist von Kopien griechischer Meisterwerke des 5. Jhs. v. Chr. umgeben. Andere Teile der Villa waren nach berühmten Bauten Athens (Akademie, Lykeion, Prytaneion, Poikile) benannt.

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