Gordianus III (M. Antonius Gordianus) 238−244 n.Chr.

Nach der Ermordung des Balbinus und Pupienus riefen die Praetorianer den 13jährigen Gordianus III als Kaiser aus. 241 heiratete Gordianus III Tranquillina und wurde fortan von seinem Schwiegervater Timesitheus beraten. 242 n.Chr. begannen die beiden einen Feldzug gegen den Sassaniden Schapur, Timesitheus erobert ganz Mesopotamien, starb aber (oder wurde ermordet) im Jahr 243 n.Chr. Gordian III wurde 244 n.Chr. durch Philippus Arabs getötet, den das Heer seinerseits zum Kaiser ausrief.

Von Gordianus III haben sich zahlreiche Bildnisse erhalten. Wie bei Alexander Severus gehören alle demselben Grundtypus an. Charakteristisch sind das kurze, in bestimmtem Schema „gekämmte“ Haar und individualisierte Züge. Dazu gehören der ausladende Hinterkopf, die oben breite Kopfform, der Mund mit überhängender Oberlippenspitze und kräftige Augenbrauen. Wie bei Alexander Severus wird das Erwachsenwerden des Knaben durch Neuauflagen des Porträts mit veränderten Proportionen und zunehmendem Bartwuchs begleitet. Ungewöhnlich ist, dass Gordianus schon als Knabe mit zwei ausgeprägten Steilfalten an der Nasenwurzel dargestellt wird; sie bleiben bei allen weiteren Porträts des Kaisers erhalten. Es liegt nahe, darin einen mimischen Ausdruck von Energie zu sehen, der ein wenig das jugendliche Alter des Regenten überspielen soll.

In der Göttinger Sammlung ist Gordianus III durch ein überlebensgroßes Bronzeporträt in Bonn vertreten, das aus den letzten Jahren des Kaisers stammt und im Kastell von Niederbieber gefunden wurde. Als eine provinzielle und summarische Arbeit hat es durchaus charakteristische Züge; allerdings fehlen manche Einzelheiten, darunter die typischen Falten an der Nasenwurzel.

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