Griechische Skulpturen aus den Gärten Roms

Dank einer großzügigen Spende des Göttinger Verlagslektors Dr. Winfried Hellmann (1932-1999) (Abb. 01) konnte die Sammlung der Gipsabgüsse des Archäologischen Instituts um zwei wichtige Neuerwerbungen erweitert werden: Abgüsse der hochberühmten Galliergruppe Ludovisi (Abb. 02) und der Muse vom Esquilin (Abb. 03). Sie beleuchten eine der interessantesten und zugleich besonders schwierigen Epochen in der Geschichte der griechischen Plastik, nämlich das 3. Jahrhundert v. Chr. – die Frühphase des Hellenismus. Nur sehr wenige Originalwerke sind aus dieser Zeit bekannt.Auch die beiden Neuerwerbungen sind nur als römische Kopien erhalten. Aufgrund ihrer hohen Qualität vermitteln sie gleichwohl eine gute Vorstellung von ihren hellenistischen Vorbildern. Darüber hinaus sind die beiden Statuen auch durch ihren Fundort miteinander verbunden. Sie stammen nämlich aus den weitläufigen Parkanlagen, den horti, die sich wie ein dichter Kranz um das Stadtzentrum des antiken Rom legten.Das Themenmodul folgt dieser doppelten Spur. Einerseits analysiert es die formale Eigenart der beiden Statuen vor dem Hintergrund der Stilgeschichte des 3. Jahrhunderts v. Chr. und erläutert ihre inhaltliche Bedeutung unter den Stichworten Barbarentod und Venuskult.

Andererseits versucht es, die faszinierende Welt der römischen Luxusparks, in der die Marmorskulpturen aufgestellt waren, wieder lebendig werden zu lassen. Dazu werden die beiden Neuerwerbungen in einen Kontext weiterer Abgüsse der Sammlung ‚aus den Gärten Roms‘ gruppiert, die das breite Spektrum der Verwendungsmöglichkeiten originaler und kopierter griechischer Plastik in den römischen horti verdeutlichen können.